Kranke Geschäfte mit Schokolade

Die meisten Menschen lieben Schokolade, und die Hälfte aller Schokolade weltweit essen Europäer. 1,5 Millionen Tonnen im Jahr - das sind 15 Milliarden Tafeln. Jedoch ist Schokolade-Essen nicht so harmlos wie wir glauben - vor allem nicht für Kinder in Afrika. Hilfsorganisationen verdächtigen die Industrie, von Kinderhandel und Kinderarbeit zu profitieren und Straftaten zu verschleiern. Nun lief der zweite Teil einer kritischen Doku im Fernsehen. Die lebensweise berichtete bereits im Vorjahr mit einer eigenen Titel-Geschichte.

In jedem Stück Schokolade steckt Kakao. Knapp 70 Prozent der weltweiten Kakaoproduktion stammen aus Westafrika. Illegale Kinderarbeit und Kindersklaven existieren trotz gegenteiliger Versprechen der Industrie. Die ARGE Weltläden kritisiert kurz vor Weihnachten erneut die Praxis der Schokoindustrie und verweist auf die Kernkriterien des Fairen Handels. Gerechte Produktion und Handel auf Augenhöhe seien die Kernkriterien für einen Fairen Handel.

 

Neue TV-Doku

 

„Schmutzige Schokolade II" von Miki Mistrati ist eine Koproduktion des NDR mit DR (Danmarks Radio) und der Produktionsfirma „Made in Copenhagen" und lief nun im Fernsehen. Der erste Teil „Schmutzige Schokolade", der 2010 im deutschen Sender ARD gezeigt wurde, enthüllte das System der Kinderhändler auf den Kakaofarmen an der Elfenbeinküste und erregte weltweites Aufsehen. Der Journalist hat sich erneut in Produktionsstätten umgesehen und stellt fest, dass die Konzerne ihre Versprechen nicht einhalten.

 

Doku Teil 2 (45Min.): http://bit.ly/UvUArW

Doku Teil 1 (45Min.): http://bit.ly/OEGW3j

 

Eine aktuelle Studie belegt nun erneut: Vom Fairen Handel mit FAIRTRADE-zertifizierten Produkten profitieren alle. Bauern, Bäuerinnen und PlantagenarbeiterInnen in Ländern des globalen Südens werden gerecht entlohnt. Ländliche Gebiete entwickeln sich, Kinder gehen zur Schule, die Bildung steigt, die Gesundheit verbessert sich. Auf dieser Basis kann Wirtschaft fair wachsen. Wichtig sind unabhängige Monitoringsysteme, die die Einhaltung der Kriterien streng überprüfen. Zur Studie: http://bit.ly/VFVd0U

 

Die ARGE Weltläden

 

Seit 30 Jahren setzt sich die ARGE Weltläden gemeinsam mit den 93 österreichischen Weltläden und einem Weltcafé für gerechte Strukturen in globaler Produktion und globalem Handel und Gastronomie ein. Teilschritte dabei waren die Mitbegründung von FAIRTRADE Österreich sowie die Mitgliedschaft bei der World Fair Trade Organisation (WFTO) und dem Forum Fairer Handel. Auch 2013 setzt sich die ARGE Weltläden mit befreundeten Organisationen im Rahmen der „öko&fair ernährt mehr!“ für Ernährungssouveränität ein und will Menschen für den Fairen Handel begeistern.

 

Link zum lebensweise-Artikel: Wenn Schoko bitter schmeckt

 

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