„Wertvolle Zeit nützen“

Foto: photoxpress.com
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Die Wiener Ärztin für Komplementärmedizin und Psychotherapeutin Uta Santos-König tritt für ein umfassendes ganzheitliches Konzept ein und begleitet Patientinnen und Patienten auch in der Toskana. Ina Schriebl sprach mit ihr über Empfehlungen für Menschen in deren Begegnung mit Krebs. Und das Team der lebensweise ruft im Rahmen unserer Weihnachtsaktion auf, ein Nachsorge-Projekt zu unterstützen.

 

lebensweise: Wie begegnet man der Diagnose Krebs?

Uta Santos-König: Die Einstellung ist ein ausschlaggebender Faktor für den Verlauf. Sie ist Ausdruck einer Überzeugung, die jedenfalls wirkt. Wenn ich überzeugt bin, dass ich etwas tun kann und mit diesem Tun mein Schicksal in die Hand nehme, hat das eine völlig andere Auswirkung, als wenn ich mich hilflos, verängstigt und ausgeliefert fühle. Zunächst wird wohl nahezu jeder Angst und Schrecken verspüren; das gilt es auch, sich zu erlauben. Keineswegs halte ich es für zielführend, sich an ein zwanghaftes positiv Denken zu klammern. Es wirkt höchstens kontraproduktiv, wenn darunterliegende starke negative Gefühle nicht beachtet werden.

 

lebensweise: Was können Betroffene also tun?

Santos-König: Nach Operation, Chemotherapie und/oder Strahlentherapie ist man sich meist selbst überlassen und zittert von einem Kontrolltermin zum nächsten. Diese wertvolle Zeit gilt es zu nützen. Viele tun dies ja auch, indem sie auf dem mittlerweile riesigen Markt der Heilsangebote ziemlich orientierungslos und je nach Temperament von einem zum anderen Therapeuten laufen oder sich ganz und gar auf nur eine bestimmte Sache einlassen. Das ist es nicht, was ich mit „das eigene Schicksal in die Hand nehmen“ meine, es bleibt äußerlich. Als ganzer Mensch, mit Hirn, Herz und Seele gilt es, eine Antwort zu geben.

 

lebensweise: Welche Maßnahmen bieten Sie?

Santos-König: Mein Konzept ist Resultat von vielen Jahren Suchen, Irrtum, Finden, von PatientInnen und KollegInnen Lernen und Weitersuchen. Am ehesten ist es angelehnt an Hal Gunns „Inspire Health – Integrative Cancer Care“, das in Kanada mittlerweile so erfolgreich ist, dass es in mehreren Spitälern praktiziert wird. Die fünf Säulen meines Ansatzes sind: Information – je mehr Patienten wissen, je besser sie verstehen, was sich in ihrem Körper abspielt, desto sicherer sind sie, desto gefestigter können sie Entscheidungen treffen und für sich sorgen. Bewegung – es nicht nur banales Allgemeinwissen, sondern es gibt einige Studien, die zeigen, dass ein bestimmtes Ausmaß an regelmäßiger Bewegung die Überlebenschancen signifikant erhöht. Die dritte Säule ist für die Entspannung – wenn man lernt zu meditieren, gönnt man sich eine heilsame Auszeit von der ängstlichen Begrenztheit des kleinen Ich und spürt eine Weite und Verbundenheit und einen neuen frischen Blick auf alles Alte. Weiters setze ich auf Ernährung – vor etlichen Jahrzehnten schon hat der Nobelpreisträger Otto Warburg erkannt, dass die letzte Ursache von Krebs der Ersatz der Sauerstoffatmung der Zellen durch Gärung ist. Eine große Rolle scheinen dabei nicht ausreichend funktionsfähige Mitochondrien zu haben, jene Zellorganellen, die normalerweise für optimale Energiebereitstellung sorgen. Kurz: Der Speiseplan muss radikal an diese Kenntnisse angepasst werden. Frau Dr. Budwigs Leinöl-Topfenmischung ist ein guter Tagesbeginn. Davor noch etwas Kurkuma mit heißem Wasser auflösen und eine Prise vom schwarzen Pfeffer dazu auf nüchternen Magen getrunken, das haben Krebszellen gar nicht gern. Von den Himbeeren wissen wir dies ja mittlerweile. Viel Gemüse, wenig Kohlehydrate, viele gute Öle, viel milchsauer Vergorenes und all das in schmackhafte Rezepte verpackt, nachzulesen zum Beispiel in dem Buch „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ von den kanadischen Ärzten Béliveau und Gingras.

 

lebensweise: Man hört von Erfolgen mit Vitamin D und orthomolekularen Nahrungsergänzungen. Wie stehen Sie dazu?

Santos-König: Die Bedeutung von Vitamin D kann nicht oft genug betont werden, wobei wirksame Dosierungen viel höher sind, als es bisher gelehrt wurde. Ein interessanter Forscher ist Professor Yamamoto, der GcMAF entwickelt hat, das bisher injiziert wurde. Nunmehr gibt es GcMAF in einem sehr komplexen Probiotikum, bestehend aus 32 Mikroorganismen, dem Colostrum beigefügt wird. Dadurch wird aus Colostrum das in diesem latent vorhandene GcMAF aktiviert. Das stärkt die Darmflora und die Abwehr. Eine fehlerhafte Besiedelung des Darmes ist ein weitverbreitetes Übel und sollte unbedingt korrigiert werden, nicht nur wenn man an Krebs erkrankt ist.

 

lebensweise: Welchen Ansatz empfehlen Sie der Seele?

Santos-König: Das ist die fünfte Säule: Herausfinden, was verändert werden will und soll. Mit einem freundlich aufmerksamen Blick auf die eigene Geschichte besser verstehen, wie ich geworden bin, was mich geprägt hat, welche Überzeugungen ich hege und pflege und ob ich diese aufrecht halten will. Schuldgefühle zum Beispiel sind hinterlistige Fallen fürs Gesundwerden. Vor allem ist niemand „schuld“ an seiner Krankheit. Schuld und Verantwortung übernehmen werden oft verwechselt. Da unser Leben zu einem guten Teil aus Gewohnheiten besteht und nichts schwieriger ist als alte Gewohnheiten zu ändern, diese aber möglicherweise Teil der Dynamik sind, die zu Krebs geführt haben, geht es darum, gute neue Gewohnheiten einzuüben. Damit meine ich Gewohnheiten des Denkens und Empfindens. Es ist meist nicht eine äußere Wirklichkeit, die schlimm oder schön ist. Was sie dazu macht, ist unsere Bewertung. Vor allem aber ist es unserem Verstand einerlei, ob etwas tatsächlich ist oder ob wir es uns nur intensiv vorstellen. Intensive Vorstellungen setzen körperliche Prozesse in Gang. Gute Schauspieler in tragischen Rollen haben angeblich für einige Zeit ein geschwächtes Immunsystem, während andererseits Lachen, Freuen und mit allen Sinnen Genießen nicht nur angenehm, sondern auch gesund ist. Daher fahren wir auch mit unseren Patienten zur Olivenernte oder ans Meer, wir kochen und lernen auf neue Art, das Leben zu feiern.

 

Weihnachtsaktion - Spenden für Krebsnachsorge

 

Der erste Schock ist vorbei – ein konventionelles Therapieprogramm meist ebenfalls. Jetzt geht es darum, zu neuer Kraft, zu größerer Selbstkenntnis und Selbstliebe und in einen tieferen Sinn für das Leben jetzt und ab jetzt in bester Gesundheit zu finden. Das Angebot führt Betroffene aus Ihrem gewohnten Umfeld und Leben heraus in eine wunderschöne alte toskanische Villa mit großem Park – wie geschaffen für die Stille, die nötig ist als Raum für die Begegnung mit dem Selbst, der Seele, der inneren Stimme.

 

Jahrzehntelange komplementärmedizinische und psychotherapeutische Erfahrung haben Uta Santos-König (komplementärmedizinische Ärztin, Homöopathin und Psychotherapeutin in Wien) und Katja Meier (Homöopathin und Life Coach in Montalcino) veranlasst, einen Ort zu finden, an dem inmitten landschaftlicher Schönheit Menschen nach Krebserkrankungen alles erhalten, was sie benötigen, um die Krankheit als Wendepunkt und Beginn eines in vieler Hinsicht neuen Lebens zu erfahren.

 

Uta Santos-König hat zahlreiche Anfragen von Betroffenen, die sich die Kosten von 2.000,- Euro jedoch nicht leisten können. Die lebensweise möchte gemeinsam mit Ihnen, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, diesen Menschen helfen und ihnen einen Aufenthalt ermöglichen. Daher unser Aufruf: Schenken Sie zu Weihnachten Hoffnung und spenden Sie einen Betrag nach ihrem Ermessen.

 

Mehr Infos unter www.krebsnachsorge-toskana.com

 

Spendenkonto: Post-Cancer Empowerment

                        Bank Austria Creditanstalt

                        IBAN: AT891200000481026615

                        BIC: BKAUATWW

                        Kennwort: lebensweise

 

 

 

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