Ernährung an erster Stelle

Die Ärztin Susanne Bihlmaier ist spezialisiert auf Naturheilverfahren, TCM und traditionelle europäische Medizin. Vorbeugung wie auch Therapie führen für die Hobbyköchin über die Ernährung. Für die Leserinnen und Leser der lebensweise stellt Sie wertvolle Tipps und Rezepte aus ihrem neuen Koch- und Gesundheitsbuch zu Verfügung.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin steht Ernährung an erster Stelle ärztlichen Wirkens und hat damit auch einen höheren Stellenwert als Heilkräuter und Akupunktur“, sagt die Naturheilärztin und Kochbuchautorin Susanne Bihlmaier. Auch in der westlichen Welt trete Ernährung zunehmend ins Bewusstsein als wirksame und nebenwirkungsfreie Therapieoption nicht nur bei Diabetes Typ 2, sondern auch bei Bluthochdruck, bei Rheuma und eben auch zur Krebsvorbeugung und als ergänzende Krebstherapie.

Zum gesunden Essen gehören gesunde Nahrungsmittel. Doch viele Menschen seien verunsichert „von BSE bei kannibalisch mit Tiermehl gefütterten Rindern oder dicht gedrängte Batteriehühner, die trotz massiver Antibiotika-Gabe Salmonellen liefern und Glutamat, das schädlich fürs Gehirn ist“, sagt die Ärztin.

Die Kochbuchautorin studierte nach ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in Heidelberg Humanmedizin und bildete sich parallel dazu weiter in Naturheilverfahren und Chinesischer Medizin. Für ihren Brückenschlag zwischen Universität, Schulmedizin und Akupunktur erhielt sie den Seirin-Stiftungspreis für Nachwuchswissenschafter. Bihlmaier engagiert sich auch in Selbsthilfegruppen und beim Aufbau einer komplementär-onkologischen Sprechstunde im Brustzentrum des Klinikums Coburg in Nordbayern.

Unkomplizierte Genießer-Rezepte, die östliche mit westlichen Ernährungsweisheiten verbinden, sich ebenso zur Vorbeugung wie zur Heilungsunterstützung bei einer Krebsbehandlung eignen und der ganzen Familie schmecken, das will sie auch mit ihrem neuen Buch bieten. Darin finden sich alltagstaugliche Rezepte mit Tipps der Hobbyköchin und Naturärztin. Dazu viele spannende Informationen aus der Wissenschaft, über wichtige Anti-Krebs-Wirkstoffe in unseren Lebensmitteln und Interviews mit renommierten Experten. Bihlmaier lässt dabei ihre jahrelangen Erfahrungen aus erfolgreichen Therapien von Krebspatienten einfließen und führt auf Basis wissenschaftlicher Studien didaktisch durch die Welt der heilenden Inhaltsstoffe unserer Nahrung. In ihren Rezepten berücksichtigt sie spezifische Beschwerden, die durch konventionelle Krebstherapien oder bei bestimmten Krebsarten auftreten können. Ihr Hauptanliegen ist aber, dass „gesunde Küche Spaß macht“. (rüm)

 

Hirse-Karotten-Auflauf

Zutaten (für vier Portionen)

 

6 kleine, kurze Karotten

½ l Gemüsebrühe

200 g Hirse

1 mittlere Pastinake

1 kleine Sellerieknolle, nach

Geschmack

1 TL Olivenöl

2 Eier

200 ml saure Sojasahne

½ TL Pfeffer, gemahlen

½ TL Meer- oder Vollsalz

2 TL Sesamsalz

1 TL Currypulver

¼ TL Kurkumapulver

1 Prise Chilipulver

200 g Ziegengouda gerieben

 

1 TL Olivenöl

1 runde Auflauf- oder Tarteform, 28 cm

 

 

Zubereitung:

Karotten bürsten oder schälen, in kochender Gemüsebrühe sechs bis acht Minuten bissfest garen. Gemüsebrühe auffangen. Hirse mit der zweieinhalbfachen Flüssigkeitsmenge (Gemüsebrühe dazu mitverwenden) aufkochen und ca. 20 Minuten bei kleinster Hitze köcheln lassen. Pastinake und Sellerieknolle schälen und mit grober Rohkostreibe oder Apfelstifte-Einsatz des Gemüsehobels raffeln. In einer Pfanne mit wenig Olivenöl kurz anbraten. Eier mit Sojasahne und Gewürzen zu einer glatten Masse verrühren, mit Käse, Gemüse und Hirse vermischen und in eine mit Olivenöl gefettete Auflaufform geben. Längs halbierte Karotten strahlenförmig darauf anordnen und leicht eindrücken. Bei 180° C (Umluft; 200° C Ober- und Unterhitze) ca. 25 Minuten garen, bis die Masse eine leicht goldene Kruste bekommen hat.

 

Tipp der Naturärztin:

Hirse stärkt Zahnschmelz, pflegt beanspruchte Haut, Haare und Nägel, sorgt für gute Mundflora, wirkt Nieren stärkend und gleicht Übersäuerung aus. Mit Sojasahne vermeiden Sie entzündungsfördernde tierische Fette, Ziegenkäse ist besser verträglich, Sesam stärkt kuhmilchfrei die Knochen. Nach TCM stärkt dieses Rezept die Mitte, ist von seiner Temperaturwirkung neutral.

 

 

 

Indischer Kichererbsen-Spinat

Zutaten (für zwei Portionen)

 

100 g Kichererbsen, natur, aus dem Glas (Abtropfgewicht)

1 große Zwiebel, geschält

2 EL Olivenöl

250-350 g gehackter Tiefkühlspinat (ohne Sahne)

1 ½ TL Currymischung (mit Kurkuma)

1 TL Gomasio (Sesamsalz)

½ TL Kräutersalz oder Hildegard- Gewürzsalz

100 ml Sojasahne

 

Zubereitung:

Kichererbsen im Sieb abtropfen lassen. Zwiebel mit dem Apfelstifte-Einsatz des Gemüsehobels raffeln oder in kleine Würfel schneiden. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel darin kross anbraten. Tiefkühlspinat und Kichererbsen dazugeben und einige Minuten schmoren lassen, bis der Spinat geschmolzen und heiß ist. Mit den Gewürzen abschmecken und mit Sojasahne ablöschen.

 

Tipp der Hobbyköchin:

Wann immer möglich sollten Sie noch eine klitzekleine Knoblauchzehe durch die Knoblauchpresse drücken und mitschmoren. Kichererbsen werden meist in 200g-Gläsern angeboten. Die andere Hälfte der Kichererbsen können Sie gut für ein leckeres Kichererbsen-Püree verwenden (Hummus).

 

Tipp der Naturärztin:

Grünes Gemüse wie eben Spinat und anderes liefert ganz ohne tierische Entzündungsförderer wertvolles Kalzium für die Knochen; und Kichererbsen helfen mit ihren Saponinen und Phytostoffen, Brust und Prostata vor Krebszellen zu schützen. Das Rezept hält mit seinen vollwertigen, komplexen Kohlenhydraten den Blutzucker im Lot, den Bauch schlank und Entzündungen haben kaum eine Chance bei derart viel Immunzellstärkern.

Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin stärkt Spinat des Erd-Elements leicht erfrischend die Mitte, die Kichererbsen stärken aus dem Element Wasser ebenfalls erfrischend die Lebensbatterie. Das Rezept ist somit für alle von Hitzewallungen Geplagten eine Wohltat.

 

Fotos: Hirse-Karotten-Auflauf. Foto: Johanna Gollob, Stuttgart, aus „Tomatenrot & Drachengrün“, Hädecke Verlag

Indischer Kichererbsen-Spinat. Foto: Johanna Gollob, Stuttgart, aus „Tomatenrot & Drachengrün“, Hädecke Verlag

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