Stimmt Ihr Rhythmus?

Es ist schon einige Jahre her und ereignete sich im Rahmen einer Musikmesse in Graz:

 

Sie, routinierte dunkelhäutige Sängerin, stand gelassen auf der Bühne, begleitet von einem Quintett junger Grazer Musikstudenten. Langsam begann sie, ihr Becken, das der Bezeichnung „feminin“ denkbar gerecht wurde, in Bewegung zu setzen. Es schien mir eine Ewigkeit, bis sie sich auf jenes Tempo eingeschwungen hatte, das sie dem folgenden Song mitgeben wollte. Erst jetzt begann sie, mit den Fingern ihrer rechten Hand im Takt zu schnippen, als Zeichen für die jungen Musiker, dass es nun losgehe.

 

Warum mir diese Anekdote wichtig ist, werden Sie sich vielleicht fragen? Nun, weil Rhythmus und Tempo unser körperliches und seelisches Wohlbefinden wesentlich bestimmen. In der Musik ohnehin, aber nicht nur dort. „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“, wie Recht sollte doch bereits Platon vor 2.500 Jahren gehabt haben: Alles in uns und um uns herum schwingt. Der Kosmos in seiner Gesamtheit, die Sonnensysteme, unsere Erde kreist mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100.000 Kilometer pro Stunde um die Sonne und wird ihrerseits vom Mond umkreist. Unsere Herzen pulsieren in situativ adaptierten Rhythmen, die Verdauungsmuskulatur ebenso, ja selbst die Hirnhaut unseres zentralen und spinalen Nervensystems hat ihren eigenen Rhythmus. Dass wir nicht nur auf organischer, sondern auch auf zellulärer Ebene „schwingen“, zeigen die Experimente von Gurwitsch, Popp und Hoffmann. Und, um noch eine Stufe tiefer zu gehen, nämlich in den molekularen und atomaren Bereich: Planck und alle Quantenphysiker nach ihm zeigen etwas auf, was für uns in unserer Raum/Zeit-Wahrnehmung kaum vorstellbar ist, nämlich, dass es eigentlich keine Materie gibt, sondern nur eine Art „verdichteter Schwingung“.

 

 

 

Der Mensch ist ein rhythmisches Wesen

 

 

 

Wir sind also eingebettet in ein kontinuierliches Meer von Schwingungen, einerlei, ob Radio-, Mikro-, Radio-, IR-, UV-, Röntgen-, Gamma-, Höhen- oder Gravitationsstrahlung, und all diese Strahlungen aus dem elektromagnetischen Spektrum unseres Universums nehmen wir mit unseren eingeschränkten Sinnen nicht wahr. Aber sie sind da, sie beeinflussen unser Leben, nicht nur auf jener Ebene, auf der wir sie für uns nutzbar gemacht haben. Vor diesem physikalischen Hintergrund sind schamanische Reisen, sufistische Trance-Tänze und indianische Trommelrituale dann plötzlich nicht mehr esoterischer Hokuspokus, sondern angewandte biophysikalische Realität. ––

 

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